Weiter auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses der Landkreise Ammerland und Wesermarsch zu Gast im „Arbeitskreis häusliche Gewalt“ im Ammerland.

Westerstede, 7.3.2023 - Zum Internationalen Frauentag am 8. März beschäftigt sich der „Arbeitskreis häusliche Gewalt“ im Ammerland mit den Hilfestrukturen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Passend zur Thematik hatte das Netzwerk die Leiterin des Frauenschutzhauses für die Landkreise Ammerland und Wesermarsch eingeladen, über ihre Arbeit zu berichten.

„Es ist wichtig, weiter auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen“, betont die Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses. Wie groß der Schutzbedarf ist, zeigt sich auch an den Zahlen des gemeinsamen Frauen- und Kinderschutzhauses der Landkreise Ammerland und Wesermarsch. „Seit unserer Eröffnung sind die Plätze des Frauen- und Kinderschutzhauses kontinuierlich in Anspruch genommen worden. Es kommt vor, dass wir Frauen an andere Schutzeinrichtungen vermitteln müssen, weil bei uns alle Plätze belegt sind“, berichtet die Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses, das von der Diakonie im Oldenburger Land betrieben wird.

Die zwölf Apartements mit unterschiedlich großen Räumen bieten dort Platz für 12 Frauen und bis zu 21 Kinder. 2022 haben 103 Frauen und 165 Kinder Zuflucht im Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch gesucht. Insgesamt waren seit der Eröffnung im Juli 2020 194 Frauen und 278 Kinder im Schutzhaus untergebracht. Die relativ hohe Zahl der mitaufgenommenen Kinder ist auf die besonderen Rahmenbedingungen im Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch zurückzuführen, denn es werden schon Kinder vom Babyalter an gemeinsam mit ihren Müttern aufgenommen, und die Räume können so zusammengelegt werden, dass auch Frauen mit mehreren noch nicht volljährigen Kindern gut untergebracht werden können. Das gilt bei uns sowohl für Mädchen als auch für Jungen. „Auch das ist eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Frauenhäusern, die aus verschiedenen Gründen keine älteren Jungen mit aufnehmen“, betont die Einrichtungsleitung.

Um den Frauen zu helfen, setzt das Frauen- und Kinderschutzhaus auf ein funktionierendes Netzwerk in den beiden Landkreisen. Dieses wird gestärkt durch den Beirat des Frauen- und Kinderschutzhauses, der sich 2021 konstituieren konnte. Vorsitzende des Beirates ist Anja Kleinschmidt, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ammerland.

Auch der „Arbeitskreis häusliche Gewalt“ im Ammerland ist ein wichtiger Netzwerkpartner. Der Arbeitskreis wurde 2002 gegründet. Seither kommt das interdisziplinäre Netzwerk unter der Leitung  von Anja Kleinschmidt regelmäßig zum fachlichen Austausch zusammen, um die Hilfsangebote für Betroffene weiter zu verbessern und zu vernetzen. So ist es gelungen, das Thema häusliche Gewalt mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und im Ammerland adäquate Hilfsangebote und Strukturen zu schaffen. Neben dem Frauenhaus sind das unter anderem die Fachberatungsstellen für Opfer sowie Täterarbeit im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt als Opferschutz.

Informationen zu den Hilfs- und Beratungsangeboten im Ammerland und der Region finden sich auf der Internetseite des Landkreises unter https://www.ammerland.de/haeuslichegewalt

Das Frauen- und Kinderschutzhaus Ammerland-Wesermarsch erreichen betroffene Frauen unter  Telefon: 0441 21001495 oder per Mail an  E-Mail: dwo.frauenhausdiakonie-ol.de. Weitere Informationen zum Frauenhaus unter www.frauenhaus-diakonie.de

Zurück